Im Mittelpunkt des Abends stand Günther Uecker und sein Schaffen für das Theater. Sehr authentisch und voll Lebendigkeit und Humor schilderte der international renommierte Fotograf A.T. Schaefer seine Begegnungen mit dem Künstlerkollegen. Er hatte u. a. die Gelegenheit, Ueckers Bühnenbilder für die Wagner-Inszenierungen des „Parsifal“ 1976 in Stuttgart zu fotografieren. Obwohl oder weil er damals als bildender Künstler die Prinzipien der Theaterfotografie selbst noch nicht verinnerlicht hatte, überzeugten seine künstlerischen Fotografien. Musiktheater ist Zeitkunst und so war es ihm Anliegen, die Flüchtigkeit des Moments ins Bild zu setzen.
Auf die Frage von Moderatorin Dr. Ute Lemm, was denn für ihn das Besondere an Ueckers Werk für die Bühne sei, antwortete Schaefer: „Er hat seine eigene Kunst behalten – auch im szenischen Raum, und gleichzeitig wurde er immer dem Gemeinschaftsprojekt Musiktheater gerecht.“ Und: „Gerade bei seinen Arbeiten für die Bühne kam ihm auch seine solide handwerkliche Ausbildung in Dresden sehr zugute, das war einzigartig.“
Voller Freude überreichte A.T. Schaefer der Direktorin der SSGK M-V eine Kassette mit Fotografien, die die Theaterszenen mit Ueckers Bühnenbild für Parsifal zeigen.
Anschließend führte Kurator Dr. Andreas Roloff die Gäste durch die Kabinett-Ausstellung „Theaterarbeiten. Bühne und Musik im Werk Günther Ueckers", die noch bis zum 6.12.2024 in der Landesbibliothek zu sehen ist.
Die Ausstellung ist Teil eines mehrjährigen Kooperations-Projektes zwischen den Staatlichen Schlössern, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommerns und dem Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege. Anlass ist die mit der sanierungsbedingten Schließung des Staatlichen Museums Schwerin vorgenommene Präsentation des Werkes "Weißer Schrei" in der Landesbibliothek. Dieses monumentale Kunstwerk ist eine Leihgabe der Kunstsammlung HypoVereinsbank - Member of UniCredit und wird im Herbst 2025 mit der Neueröffnung wieder im Staatlichen Museum Schwerin ausgestellt.