Jungfer Clara, das 1749 von Jean-Baptiste Oudry in Paris porträtierte Nashorn, war das Reisen seit ihrer Jugend gewohnt. Sie bereiste ganz Europa und fand schon vor 250 Jahren ihr endgültiges Zuhause in Schwerin, zumindest im Bildnis. Das lebensgroße und damit riesige Gemälde ist seit der Restaurierung 2005 nie mehr unterwegs gewesen. Doch nun war es noch einmal so weit: Für die Sanierung musste die Dickhäuterin sich bewegen und kehrt zurück in die Stadt, in der sie zuerst europäischen Boden betrat – Amsterdam.
Das Rijksmuseum bewahrt Oudrys Studienzeichnungen vor dem lebenden Tier, die in einer feierlichen Ausstellung zusammen mit dem Schweriner Gemälde und weiterem Material zu den ausgedehnten Reisen Claras gezeigt werden. Unter dem Titel „Clara, das Rhinoceros“ wird das Gemälde dort vom 30. September 2022 bis zum 15. Januar 2023 residieren.
Erst wenn das Heimathaus fertig saniert ist, wird unser Maskottchen seinen Rückweg antreten und dann noch einmal feierlich empfangen werden. In Zukunft soll Clara gemeinsam mit den Tieren von Oudrys berühmter Menagerie den vier Tafeln gegenübertreten, auf denen der Niederländer Maerten de Vos fast 200 Jahre zuvor bereits solche exotischen Tiere porträtierte. Soviel sei schon vorab verraten: Unter diesen ist ein lebensgroßes Einhorn!