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L.H.O.O.Q.

Bleistift, Gouache auf einem farbigen Druck des Gemäldes „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci, 30 x 23 cm © Association Marcel Duchamp/ VG Bild-Kunst, Bonn 2020

L.H.O.O.Q.

Marcel Duchamp

Mona Lisa: ein Mysterium der Kunstgeschichte und zugleich das wohl berühmteste Werk Leonardo da Vincis. Im Jahre 1919 erwarb Marcel Duchamp in der Rue Rivoli in Paris einen schlichten Druck des berühmten Louvregemäldes und zeichnete darauf schelmisch Schnurrbart und Kinnbärtchen. Außerdem fügt er eine Bildunterschrift hinzu: L.H.O.O.Q, auf Französisch heißt die Buchstabenabfolge: „Elle a chaud au cul“/ „Ihr ist warm am Hintern.“ Damit entstand ein provokativer Beitrag zur DADA-Bewegung in Paris.

1916 entstand im Züricher Cabaret Voltaire die Künstlerbewegung DADA, die darauf abzielte, die damalige Klischeewelt des Bürgertums infrage zu stellen.

Anlass und Inspiration für seinen zeichnerischen Eingriff an der Mona Lisa war der 400. Todestag des Genies der italienischen Renaissance Leonardo da Vinci. Duchamp störte der übertriebene Leonardo-Kult und die Mystifikation der dargestellten Frau auf diesem Gemälde.

In der Schweriner Sammlung ist eine Version Duchamps aus dem Jahr 1965 zu sehen. Duchamp sorgte noch zu seinen Lebzeiten dafür, dass seine Werke direkt in Hände weniger Sammler und Museen übergeben wurden. Mit dem Ankauf der Sammlung von Ronny van de Velde / Antwerpen, darf sich das Museum zu den wenigen Orten zählen, an denen Werke von Marcel Duchamp zu sehen sind.