Integrität und Solidarität entstehen durch das Herz, so lautet die These dieser rund 25 zeitgenössische Werke umfassenden Ausstellung. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Entfremdung von sich selbst und seinen Mitmenschen haben die Kuratoren der Ausstellung Werke ausgewählt, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Herzen als Symbol für die Wiederherstellung von Verbundenheit und authentischer Begegnung auseinandersetzen.
Bereits Hippokrates war davon überzeugt, dass das Herz als wärmstes Organ im Körper des Menschen den „Lebenshauch" in sich berge. Heute begegnet uns das Thema Herz nicht nur in der Religion, in der Kunst oder Literatur, sondern auch in der Populärkultur und im täglichen Miteinander. Man spricht davon, „etwas auf dem Herzen zu haben", oder vom „gebrochenen Herzen", die „Herzneurose" gehört zu den modernen Erkrankungen unserer Zeit. Die Ausstellung stellt unterschiedliche künstlerische Beiträge vor, von hintergründig-humorvoll bis melancholisch reichen die Akzente, die die Künstler ins Zentrum ihrer Arbeit gerückt haben.
Ganz dem Titel der Ausstellung folgend ist eine Herzen-Werkstatt der Ausgangspunkt der Schau: die Installation Bauhütte von Stanislav Horváth zeigt die Produktion von Herzen: in einer Schlosserei wurden Herzen aus Blechplatten geschnitten. Schafft er damit ein Bild für die Funktion und Bedeutung des Herzens in der heutigen Zeit?
Rund um diese Bauhütte werden die Werke renommierter internationaler Künstler wie Ernst Barlach, Stephan Balkenhol, Rosa M. Hessling und Günther Uecker sowie von Künstlern aus Mecklenburg-Vorpommern wie Jorinde Gustavs, Thomas Wageringel oder Alexander Glandien zu sehen sein. Die Werke der Ausstellung sind nicht als Glaubensbotschaften ausgewählt worden, sondern aufgrund ihrer Ideen und künstlerischen Sprache. Sie wollen dazu einladen, über Grenzen hinauszudenken. Sie thematisieren Wahrheit und Authentizität und wenden sich gegen autoritäres Denken, Naturzerstörung und Entfremdung. Indem sie um das Bild des Herzens kreisen und die Sprache des Herzens in den Mittelpunkt rücken, sind sie ebenso politisch wie religiös deutbar.
Außerdem in der Ausstellung zu sehen: Julia Bornefeld, Henri Cartier Bresson, Leos Carax, Marcel Duchamp, Leon Geller und Marcus Vetter, Ingo Gerken, Thorsten Goldberg, SCHAUM, Ulrich Puritz und Christine Schmerse, Astrid Weichelt, Helga Weihs, Stefan Wewerka, Marc Wiesel, Rolf Kuhrt.
Die Herzen-Werkstatt lädt den passionierten Museums- und Kirchgänger ebenso wie den zufälligen Besucher dazu ein, den Schweriner Dom zu seinem 850-jährigen Jubiläum mit dem Herzen neu zu entdecken.
